44 - Müncheberger Straße 2 und 3


Bild 44 - Müncheberger Straße 2 und 3


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am Müncheberger Tor

Die mittelalterliche Stadt Strausberg verfügte über drei Stadttore: Das Landsberger Tor nach Süden und das Wriezener Tor nach Norden, während in Richtung Osten das Müncheberger Tor aus dem Stadtgebiet herausführte. Zudem gab es im Westen eine kleine Pforte zum Fischerkietz. Von den eigentlichen Toren ist zumindest oberirdisch wenig verblieben. Im Süden erinnert an der Georg-Kurtze-Straße 1 der Rest des Turmstumpfes des Pulverturms an das einstige Landsberger Tor.

Eingangs der Müncheberger Straße ist uns ein kleines Häuschen überkommen, das Garnisonswachhaus, welches im Volksmund auch als Torwächterhaus bezeichnet wird. Damit ist bereits die ursprüngliche Zweckbestimmung der heutigen Müncheberger Straße 2 klargestellt. Es war das erste Haus hinter der Stadtmauer, ursprünglich stand es frei und die Strausberger Garnison nutzte es als Wachlokal.

Ein paar Schritte stadtauswärts kann man erkennen, dass die benachbarte, gründerzeitliche Müncheberger Straße 1 vor der noch heute existierenden Stadtmauer – also außerhalb der eigentlich Altstadt - errichtet wurde. Wegen seiner besonderen Funktion steht das eingeschossige Torwächterhäuschen etwas aus der Straßenflucht hervor. Errichtet wurde das massive Gebäude wohl im 18. Jahrhundert. Über dem Feldsteinsockel mit dem mittigen Hauseingang bestehen beidseits je eine Fensteröffnung mit malerischen Fensterläden. Die Fenster weisen die Form barocker Kreuzstockfenster auf.

Auf älteren Fotografien aus der Mitte des 20. Jahrhunderts weist das Gebäude noch eine andere Dachform auf, nämlich ein Zeltdach. Es verfügte über vier gleichförmige Dachflächen, die an der Spitze zusammenliefen. Beim Umbau des Daches zu einem Satteldach ging nach 1960 leider das Traufgesims verloren. Die heutigen Eigentümer sanierten das historische Gebäude in den Jahren 2001/2002 mit einem Zuschuss aus Städtebauförderungsmitteln für ihre eigenen Wohnzwecke. Eine Feuergasse trennt das benachbarte Gebäude Müncheberger Straße 3 von dem einstigen Garnisonswachhaus. Es besteht im Kern noch aus Fachwerk und stammt wohl gleichfalls aus dem 18. Jahrhundert. Das zweigeschossige traufständige Gebäude mit einem Satteldach wird heute gewerblich genutzt. Bei der behutsamen Sanierung um das Jahr 2010 wurde auch die historische Hauseingangstür erhalten.

Wie beim Nachbargebäude Nr. 2 steht es auf einem markanten Feldsteinsockel. Das Grundstück zieht sich bis an die Stadtmauer heran weit nach hinten. Dort befinden sich mehrere klinkersichtige Nebengebäude.


Wachhaus<br />
Müncheberger Straße Barthel

Wachhaus
Müncheberger Straße Barthel

Müncheberger Strasse 2-3

Müncheberger Strasse 2-3

Rückwärtige Nebengebäude auf dem <br />
Grundstück Müncheberger Straße 3<br />
- im Hintergrund die Stadtmauer

Rückwärtige Nebengebäude auf dem
Grundstück Müncheberger Straße 3
- im Hintergrund die Stadtmauer