19 - Markt 8

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mit Gliederungselementen des alten Rathauses gegenüber

Das repräsentative Gebäude Markt 8 steht auf der Südseite des Marktplatzes auf Höhe des klassizistischen Stadthauses. Für das Selbstbewusstsein des Strausberger Bürgers spricht, dass er mit der Fassadengestaltung die Gliederungselemente des alten Rathauses gegenüber aufnehmen ließ.

Im Kern besteht das Einzeldenkmal aus Fachwerk, welches dendrochronologisch auf das Jahr 1701 datiert werden konnte. Bauzeitlich wies das Haus nur fünf Fensterachsen auf. Im 19. Jahrhundert ließ der Eigentümer die Außenmauern zum Platz und zum Hof hin massiv erneuern. Vermutlich um das Jahr 1850 wurde das vormals symmetrische Gebäude nach Westen um eine Achse ergänzt. Diese Erweiterung um 1,80 Meter lässt sich gut im Dachstuhl nachvollziehen. Aus dieser Bauphase stammt wohl auch die aufwändig strukturierte Platzfassade.

Im Obergeschoss ist in der Gegenwart viel bauzeitliche Substanz überkommen. Neben den Grundrissen und dem Fachwerk sind alte barocke Türen aus dem 18. Jahrhundert mit Original-Beschlägen erhalten. In der breiten Durchfahrt befand sich hinter einem zweiflügeligen, kassettierten Tor mit Oberlicht eine Luke zum Hochziehen von Lasten bis ins Dachgeschoss. Daher wird als einstiger Bauherr ein Kaufmann vermutet. Auch der Kellerzugang erfolgte von dieser Durchfahrt aus. Unten im Kellergeschoss findet sich in der rundbogigen Tonne aus Ziegelwölbung über dem aufsteigenden Feldsteinmauerwerk eine seitliche Belichtungs- und Belüftungsluke. Gut möglich, dass die massiven Grundmauern von einem Vorgängerbau aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg herrühren.

Wohl um 1900 wurde das Vorderhaus um einen zweigeschossigen verputzten Wohnflügel (Westseite) und um ein eineinhalbgeschossigen Stallflügel und Schuppen mit Klinkerfassade (Ostseite) erweitert. Ein weiteres zweigeschossiges Wohngebäude befindet sich zur Georg-Kurtze-Straße, welches erst jüngst vom Grundstück Markt 8 abgeteilt wurde. Zwischen 2017 und 2022 erfolgte die Sanierung des denkmalgeschützten Wohngebäudes. Die Stadt gewährte dem Strausberger Bürger dazu einen Zuschuss aus Städtebauförderungsmitteln. Heute erstrahlt die anspruchsvolle Fassade wieder im alten Glanz.


Baujahr:   1900

Einzeldenkmal: Ja